ADAC Staubilanz 2024: Kein Ende in Sicht, © Ppictures, Shutterstock
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ADAC Staubilanz 2024: Kein Ende in Sicht

Deutschlands Autobahnen bleiben auch 2024 ein Stau-Hotspot. Trotz Homeoffice und Deutschland-Ticket zeigt die aktuelle ADAC Staubilanz, dass sich die Verkehrslage kaum entspannt. Besonders Baustellen sorgen für lange Wartezeiten. Zudem wurde der bisherige Rekord-Stau des Jahres sogar noch übertroffen. Und die Prognosen für 2025 versprechen wenig Besserung.

06.02.2025

Staubilanz 2024: Längere Fahrzeiten und ein 70-Kilometer-Stau

Die Gesamtzahl der Staustunden stieg im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 448.000 Stunden. Die gesamte Staulänge lag bei 859.000 Kilometern und damit leicht unter dem Wert von 2023. Insgesamt wurden 516.000 Staus registriert.

Laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) lag das Kfz-Aufkommen auf deutschen Autobahnen 2024 etwa vier Prozent höher als im Vorjahr. Die Anzahl der Autobahn-Baustellen sank leicht im Vergleich zu 2023: Bundesweit gab es zwischen 800 und 1300 Baustellen gleichzeitig (2023 waren es bis zu 1500). Besonders betroffen war erneut Nordrhein-Westfalen.

Rekordstaus: Der längste Stau des Jahres

2024 wurden 817 Staus mit einer Länge von mindestens 20 Kilometern registriert (2023: 691). Hier die längsten Staus des Jahres:

  • A61 Ludwigshafen – Mönchengladbach

    (Dreieck Nahetal bis Dreieck Erfttal und umgekehrt): 18. Januar, über 70 Kilometer (Wintereinbruch)

  • A7 Hamburg – Flensburg

    (Bordesholm bis Grenzübergang Ellund): 19. Oktober, bis zu 45 Kilometer (Herbstferien-Beginn)

  • A81 Stuttgart – Singen

    (Oberndorf am Neckar bis Gottmadingen): 21. November, bis zu 44 Kilometer (Wintereinbruch)

  • A24 Schwerin – Berliner Ring

    (Meyenburg bis Kremmen): 6. Oktober, bis zu 42 Kilometer (Reiserückkehr nach dem Tag der Deutschen Einheit)

  • A4 Chemnitz – Görlitz

    (Hainichen bis Burkau): 28. März, bis zu 40 Kilometer (Gründonnerstag)

Der längste Stau 2023 betrug 56 Kilometer und wurde ebenfalls auf der A61 gemessen.

Stau-Höhepunkte 2024: Besonders kritische tage

Die meisten Staustunden wurden an folgenden Tagen verzeichnet:

  • 17. Mai (Freitag vor Pfingsten)

    ca. 2500 Staustunden, 5200 Kilometer Gesamtlänge

  • 8. Mai (Tag vor Christi Himmelfahrt)

    ca. 2300 Staustunden, 5000 Kilometer Gesamtlänge

  • 29. Mai (Tag vor Fronleichnam)

    ca. 2100 Staustunden, 4300 Kilometer Gesamtlänge

  • 12. Juli (Beginn der Sommerferien in mehreren Bundesländern)

    knapp 2000 Staustunden, 4350 Kilometer Gesamtlänge

  • 2. Oktober (Tag vor dem Tag der Deutschen Einheit)

    ca. 2300 Staustunden, 4700 Kilometer Gesamtlänge

  • 19. November (winterliche Straßenverhältnisse)

    ca. 2050 Staustunden, 4500 Kilometer Gesamtlänge

Ein Wintereinbruch sorgte Mitte Januar für chaotische Verkehrsverhältnisse mit insgesamt 5700 Staustunden und 29.000 Kilometern Staulänge in nur vier Tagen.

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Stau- Hotspots: A3, A8, A1 bleiben Problemzonen

Die Bundesländer mit den meisten Staustunden waren:

  • Nordrhein-Westfalen

    34,6 Prozent

  • Bayern

    :14 Prozent

  • Baden-Württemberg

    11 Prozent

Die am meisten belasteten Autobahnen:

  1. A3

  2. A8

  3. A1

  4. A5

  5. A2

Die schlimmsten Staustrecken 2024 waren:

  • A3 Köln – Oberhausen

  • A10 Schönefelder Kreuz – Dreieck Spreeau

  • A1 Dortmund – Münster

  • A8 Stuttgart – Karlsruhe

  • A5 Heidelberg – Karlsruhe

Ausblick 2025: noch mehr Baustellen, nochmehr Stau

Der ADAC prognostiziert für 2025 ein weiterhin steigendes Verkehrsaufkommen und damit einhergehend mehr Staus. Viele Brücken müssen saniert oder erneuert werden. Auch Tunnel und Fahrbahnen stehen vor umfangreichen Modernisierungen. Zusätzlich ist der Ausbau einiger Autobahnen mit neuen Fahrstreifen geplant, um langfristig für Entlastung zu sorgen. Besonders betroffen sind wieder die großen Reiseautobahnen, darunter die A3, A8 und A1.

ADAC Tipps: So vermeidet ihr Staus:

Mit der richtigen Planung lassen sich Staus zumindest teilweise umgehen:

  • Günstige Reisetage

    Samstag und Sonntag sind oft die besten Tage für lange Fahrten, ausgenommen in der Sommerferienzeit.

  • Wochentage beachten

    Mittwoch und Donnerstag sind besonders staugefährdet. Montags (außerhalb des Berufsverkehrs) kommt man meist gut durch.

  • Berufsverkehr meiden

    Wer freitags fahren muss, sollte früh starten, da ab Mittag das Staurisiko rapide steigt.

  • Feier- und Brückentage vermeiden

    Vor Ostern, Pfingsten und dem 3. Oktober herrscht besonders hohes Verkehrsaufkommen.

  • Baustellen-Situation checken

    Vor Fahrtantritt aktuelle Informationen zu Baustellen einholen.

  • Verkehrsinfos nutzen

    : Der ADAC bietet Echtzeit-Updates zu Staus, Sperrungen und Umleitungen.

  • Nachts fahren

    Eine Nachtfahrt kann eine gute Alternative sein, wenn man fit genug ist.

  • Wintersport-Staus umgehen

    In den Alpen ist der Verkehr rund um Fasching besonders schlimm. Januar ist oft die bessere Reisezeit.

Fazit: Deutschlands Autobahnen bleiben auch 2025 eine Herausforderung für Autofahrer. Mit guter Vorbereitung lassen sich Stauzeiten jedoch reduzieren.

Quelle: ADAC Presse